Familie

Generationen im Einklang
Intergenerationelle Begegnung mit/durch Musik
Intergenerationelle Begegnung mit/durch Musik
Mit Musik und Klängen können die Potentiale einer generationsübergreifenden Begegnung ausgeschöpft und Ziele der intergenerationellen Pädagogik erreicht werden. Es wird sowohl Raum für künstlerisches Handeln als auch Raum für Kommunikation zwischen den Generationen geschaffen, dabei ergänzen sich beide Felder idealerweise.
Musik ist ein Mittel der verbalen und nonverbalen Kommunikation. Sie dient als verbindendes Element, das heterogene Gruppe zusammenwachsen lässt und den Zusammenhalt fördert, Themen von früher und heute aufgreifen kann, Emotionen spüren und ausdrücken lässt, ganzheitliches Erleben ermöglicht, Erinnerungen weckt, physische Nähe fördert, kognitive Impulse gibt, das Selbstwertgefühl stärkt, Persönlichkeit zum Ausdruckt bringt, für emotionale Ausgeglichenheit sorgt und vor allem Alter keine Rolle spielen lässt.
Musizierlust und Leistungsanspruch dürfen dabei nicht im Widerspruch stehen. Es soll weniger um fachliche Förderung, als um Persönlichkeitsförderung gehen und zur Anregung, Orientierung, Ausbildung von Interessen dienen: Fantasie, Gefühlswelt, Wahrnehmungsfähigkeit, Vergnügen an den eigenen Sinnen, Fähigkeiten im Miteinander etc.
Bei einem generationsübergreifenden Angebot bedarf es mehr als nur einer Schaffung von Begegnungen mit Musik. Es geht darum, diese zu organisieren, zu inszenieren, bewusst zu begleiten und musikalische Mittel und Inhalte entsprechend einzusetzen bzw. aufzubereiten.
Potenziale intergenerationeller Begegnung
Eine funktionierende Gesellschaft benötigt ein Netzwerk der Generationen und ein Verständnis füreinander. Doch gibt es wegen getrennter Lebensräume und unterschiedlichen Lebenswelten oft nur wenig Berührungspunkte und wenig Gelegenheit in Kontakt zu kommen, sich kennenzulernen und/oder gemeinsam zu agieren.
Eine „gestaltete“ intergenerationelle Begegnung soll dazu führen, dass es zu mehr wechselseitiger Anerkennung, Wertschätzung, Achtung, Aufmerksamkeit, füreinander Einstehen und Diversitätsakzeptanz von allen Generationen in alle Richtungen kommt und somit die Beziehung zwischen den Generationen positiv beeinflusst wird.
Es geht darum …
… aktiven sozialen Kontakt herzustellen
… den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu beleben
… Stereotypen abzubauen
… das Toleranz- und Empathieempfinden zu stärken
… das Verständnis für andere Generationen zu verbessern und dafür zu sensibilisieren
… nachbarschaftliche und kommunale Netzwerke zu stärken
… Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken
… Bedürfnisse zu unterstützen
… gemeinsame Lebensräume zu schaffen
… Grenzen zu überwinden
… Spaß und Freude miteinander zu ermöglichen
… voneinander, miteinander und übereinander zu lernen
Klanginstallationen mit Looping-Station und -Apps
Mit einer Loop-Station oder entsprechenden Apps können mehrere verschiedene Tonspuren (kurze akustische Sequenzen) aufgenommen und übereinandergelegt (gleichzeitig abgespielt) werden. Diese werden automatisch in Endlos-Schleife wiederholt abgespielt und bilden einen sogenannten „Loop“.
So entsteht eine ganz individuelle Komposition bzw. Klanginstallation. Aufgenommen werden kann alles, was Klänge oder Geräusche macht: Sprechen, Singen, Instrumente spielen, Laute und Geräusche aller Art erzeugen oder aus der Umgebung einfangen etc.
Ziel des Workshops ist es, die (vermeintlich) verschiedenen Leben der unterschiedlichen Generationen auf musische/akustische Art und Weise zu vereinen. Es geht darum, jeweilige individuelle „Lebensklänge“ zu sammeln und zu loopen. Dabei vermischen sich diese, werden zu einem Gemeinsamen und finden Ausdruck in einer Klanginstallation.
Dabei ist die Methodik bereits eine Kombination aus „Althergebrachtem“ (Stimme, Umgebungsgeräusche etc.) und neuerer Technik (Smartphone o.ä. mit Loop-App bzw. Loop-Station).
Die altersgemischten Gruppen können über das Sammeln von Klängen gegenseitig ins Gespräch kommen, Fragen stellen und sich dazu austauschen. Dies kann durch eine:n Referent:in moderiert werden, um tiefer in Gespräche einzutauchen und mehr übereinander zu erfahren. Zur Anregung können Fragekarten dienen (Beispiel s. Downloads).
So kann mit Klängen übereinander, miteinander und auch voneinander gelernt werden.
Weiterführende Infos und Links
Links:
- Apps:
Jam Looper im App Store (apple.com)
LoopStation - Looper – Apps bei Google Play - Loop-Station:
TC Electronic Ditto – Musikhaus Thomann
Literatur:
- Neuß, Irmgard und Kranemann, Gabriele (2010). Vom Neben- und Miteinander: intergenerationelle Bildung in der Familienbildung. Erwachsenenbildung: Vierteljahresschrift für Theorie und Praxis, 1, S. 48-50
- Mag.a phil. Findenig, Ines (2015). Begegnung der Generationen. Leitfaden für intergenerative Projekte in Österreich. Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz (Hrsg.)
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